Lange Haftzeit im Zuchthaus Marienschloß, Konzentrationslager Dachau und der Dienst im Strafbataillon setzen Ernst Dillmann gesundheitlich schwer zu.
Ernst Dillmann wird am 5. Oktober 1904 in Darmstadt geboren. In seinem erlernten Beruf als Gärtner findet er keine Anstellung, schlägt sich so als Hilfsarbeiter durch und wird 1932 schließlich arbeitslos. Die Situation ist besonders prekär, da er und seine Frau Katharina zwei kleine Kinder zu ernähren haben. Er schließt sich der KPD an und wird ihr aktives Mitglied – nach der „Machtergreifung“ wohl auch in der illegalen Arbeit der sog. Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO).
Ab August 1934 wird diese Untergrundorganisation in Darmstadt zerschlagen, ihre Mitglieder verhaftet und im Gestapo-Gefängnis z.T. schwer misshandelt. Das Oberlandesgericht Darmstadt verurteilt schließlich im Januar 1935 Dillmann zusammen mit sechszehn Antifaschisten wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu mehrjährigen Zuchthausstrafen.
Als er am 12.09.1937 aus dem Zuchthaus Marienschloß entlassen wird, deportiert ihn die Gestapo in das Konzentrationslager Dachau – bis zum 20. April 1939 bleibt er dort. Anschließend versucht er sich mit Hilfsarbeiten über Wasser zu halten, wird 1943 aber wie viele politische Gegner des Regimes, die Zuchthausstrafen hatten verbüßen müssen und so eigentlich als „wehrunwürdig‘‘ galten, zur Strafdivision 999 eingezogen.
Die lange Haftzeit und der Dienst im Strafbataillon setzen Ernst Dillmann gesundheitlich schwer zu. „Ich habe heute noch immer Nervenunfälle, kann vollwertig nicht arbeiten, bekomme auch immer noch Magenkrampfanfälle…“ (Schreiben an die Entschädigungsbehörde vom 5. Oktober 1957)