Zum Jahrestag der Besatzung Griechenlands

Deutschlands nie getilgte Schuld

Auch 90 Jahre nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Griechenland am 6. April 1941 hat sich an der erbarmungslosen Ignoranz deutscher Regierungen nichts geändert: für die von Wehrmachts- und SS-Einheiten während der Okkupation 1941 bis 1944 in Hunderten griechischer Städte und Dörfer verübten Verwüstungen, für die an Tausenden von Zivilisten verübten Massaker, für Geiselerschießungen, für Ausbeutung des Landes und Zerstörung von dessen Infrastruktur weigern sich seit Jahrzehnten alle Bundesregierungen, Entschädigung zu leisten. Nicht einmal eine dem griechischen Staat damals abgepresste Kreditsumme, die die Wirtschaft des besetzten Landes und die hungernde Bevölkerung weiter zu Boden drückte, anerkennt die Bundesregierung bis heute, geschweige denn, diesen Kredit zurückzubezahlen, wie es das Völkerreicht gebietet.
Die Darmstädter Geschichtswerkstatt hat – gemeinsam mit dem ASTA der TU Darmstadt und der VVN-BdA Darmstadt – bereits 2001 in einer Konferenz „Deutscher Besatzungsterror in Griechenland 1941 – 1944“ die Geschichte der deutschen Besatzungsverbrechen thematisiert und den nach wie vor aktuellen Forderungskatalog der Konferenzteilnehmer Bundeskanzler Schröder und Außenminister Fischer in einem Offenen Brief vom 1. Dezember 2001 übermittelt. Eine Antwort erfolgte nie. Zahlreiche politische Initiativen und Wissenschaftler unterstützen seit Jahren mit Veranstaltungen, Publikationen und Ausstellungen die Forderungen der griechischen Opfer und der griechischen Regierung. Eine griechische Parlamentskommission schätzt die Summe der von der deutschen Okkupation verursachten Schäden vor einigen Jahren in ihrem heutigen Wert auf 289 Milliarden Euro. Die offizielle Verweigerungshaltung der Bundesregierung wurde zuletzt in einer von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragten Bundestagsdebatte im März 2021 erneut bestätigt.
(Darmstädter Geschichtswerkstatt e.V., 6. April 2021)

Konferenz 2001
Der offene Brief (2001) Seite 1, auf den nie eine Antwort folgte.
Programm der Konferenz, die schon vor 20 Jahren stattfand
Der offene Brief (2001) Seite 2, auf den nie eine Antwort folgte.

Weiter führende Informationen:
„Distomo, Kalavryta, Saloniki und ….“. Offener Brief. Darmstädter Geschichtswerkstatt/ Asta TUD vom 1. Dezember 2001 an Bundeskanzler Gerhard Schröder und Außenminister Josef Fischer
„Die zweite Schuld“ (SZ 06. 04. 2021)
 >>>>>Arbeitskreis distomo_Hamburg_gegen das Vergessen der Massaker

>>>>>Verbrechen an der Zivilbevoelkerung in Griechenland

Film: Ein Lied für Argyris. Dokumentarfilm von Stefan Haupt (2007, u.a. DVD)


Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu. Diese Webseite bettet Videos ein, die auf dem Videoportals Vimeo der Vimeo, LLC, 555 West 18th Street, New York, New York 10011, USA hinterlegt sind. (Siehe Datenschutzerklärung)

Datenschutzerklärung