Das Neue Palais – ein Darmstädter Tatort

In Darmstadt befand sich die Staatspolizeistelle mit den Außenbezirken Mainz, Worms, Offenbach und Gießen. 339 Personen sind heute namentlich bekannt, die in diesen „Dienststellen tätig“ waren. In Darmstadt zunächst in der Wilhelm-Gläsing Straße 21 und ab spätestens 1940 bis 11.9.1944 im Neuen Palais, das am heutigen Georg Büchner-Platz stand. 
Vom 27.4. bis 12.5. ermöglichte das Projekt >>>> Zeit-Fugen/ inbetweens #4: Darmstadt / NEUES PALAIS des Staatstheaters am Ort der ehemaligen großherzoglichen Stadtresidenz (1864/65 erbaut) mit einer performativ-installative Raumintervention, sich mit der Geschichte des Ortes, an dem heute Staatstheater und Theatervorplatz sind, zu begegnen. Die Veranstaltung am Samstag vom 14 – 16 Uhr begleitete als Kooperationspartner die Geschichtswerkstatt. Quasi im Garten des Neuen Palais sitzend sprachen wir mit den Interessierten über Gestapobeamte, die während Vernehmungen Menschen misshandelten, Verhaftungen und Deportationen organisierten und veranlassten. Sie setzten die „Idee der politischen Polizei im völkischen Führerstaat“, die Werner Best bereits 1936 formulierte, um und handelten darüberhinaus willkürlich und aus eigenen Antrieb heraus. Dass die Erinnerung an das unmenschliche Verhalten von Gestapobeamten während Verhören oder Vorsprechen überhaupt möglich ist, ist den Angehörigen der Verfolgten und den wenigen Überlebenden zu verdanken. Nur durch ihre Zeugenaussagen in den Nachkriegsprozessen erhalten wir heute einen minimalen Einblick in das Handeln und den Terror vor Ort, der einzelne sogar zur Selbsttötung veranlasste. 

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu. Diese Webseite bettet Videos ein, die auf dem Videoportals Vimeo der Vimeo, LLC, 555 West 18th Street, New York, New York 10011, USA hinterlegt sind. (Siehe Datenschutzerklärung)

Datenschutzerklärung