NS-Geschichte wurde sichtbar

An 27 Orten in Darmstadt weisen Tafeln auf den Terror des NS-Staats, aber auch auf Aktivisten des antifaschistischen Widerstands wie Carlo Mierendorff oder Georg Fröba hin. Sie existieren aufgrund ehrenamtlichen Engagement und öffentlichem Interesse.

Seit 1987 werden in Darmstadt „alternative Stadtrundfahrten“ angeboten. Eine Projektgruppe im Rahmen der „Bildungs- und Kulturgesellschaft Georg-Büchner“ machte den Anfang. Als dieser Träger zu Beginn der 1990er Jahre seine Tätigkeit nicht mehr fortsetzen konnte, schlossen sich die Darmstädter Geschichtswerkstatt und die Kreisvereinigung Darmstadt-Dieburg der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Darmstadt (VVN-BdA) zur Arbeitsgemeinschaft „Geschichte vor Ort“ zusammen und arbeiteten gemeinsam am Konzept einer alternativen Stadtrundfahrt zum Thema „Widerstand und Verfolgung in Darmstadt 1933-1945“.

Dieses Projekt hatte zum Ziel, auf Ereignisse und Personen in der Stadt öffentlich aufmerksam zu machen, die in Darmstadt exemplarisch an Beginn und Verlauf der NS-Diktatur, an Widerstand gegen den Faschismus und Verfolgte erinnern. Nach der Erfahrung in zahlreichen Rundfahrten und später Rundgängen wurde 1994 eine Ausstellung erarbeitet, die mit ihrer Konzeption, mit Bildern und Texten das Thema präsentierte und auf so positive Resonanz stieß, dass das Stadtparlament die finanzielle und organisatorische Unterstützung des Projekts „Darmstädter Geschichtsrundgang 1933-1945“ auf den Weg brachte. Dies ermöglichte ein vom Kulturamt der Stadt herausgegebenes, von der Geschichtswerkstatt verantwortetes Begleitheft und die Gestaltung von Informationstafeln, die an 27 Orten der Stadt mit kurzen Texten auf wichtige Ereignisse (wie Arisierung, Bücherverbrennung, Haft- und Folterstätten, Zwangsarbeit, Deportationen) und auf Aktivisten des antifaschistischen Widerstands wie Carlo Mierendorff oder Georg Fröba hinweisen.

Das Begleitheft enthält einen Stadtplan mit den markierten Stationen und wurde 1998 in einer Veranstaltung mit dem damaligen Oberbürgermeister Peter Benz und der Geschichtswerkstatt im Literaturhaus der Stadt vorgestellt. Es liegt inzwischen in vierter Auflage (2011) vor (zurzeit vergriffen). Der Stadtrundgang wird seither jährlich zweimal durchgeführt.

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