Vom 21. Bis 28. September 2010 organisierte die Geschichtswerkstatt mit zehn Teilnehmer*innen eine Gedenk- und Studienfahrt nach Vilnius, Kaunas und Siauliai. Stationen waren Vilnius, Kaunas und Siauliai. In Vilnius standen Besuche der verschiedenen Abteilungen des Jüdischen Museums, auch der Jüdischen Gemeinde und des Komitees ehemaliger Ghetto- und KZ-Häftlinge in Litauen auf dem Programm. Fanja Brancovskaja, ehemalige Partisanin und Ghetto-Überlebende, begleitete die Gruppe zur Gedenkstätte in Ponar, führte durch das ehemalige Ghetto und zum ehemaligen Partisanenlager im Wald von Rudniki.
In Kaunas stand der Besuch der Gedenkstätte im IX. Fort und der Reste des ehemaligen Ghettosim Vordergrund. Die Gruppe wurde von Fruma Kucinskiene und Juliane Zarchi, ebenfalls Überlebende des Holocaust, begleitet und in anschließenden Gesprächen informiert. In Siaulai führte der Vorsitzende der dortigen Jüdischen Gemeinde, Boris Stein, die Gruppe zu den Gedenkstätten in der Stadt und ihrer Umgebung.
Nach der Rückkehr nach Vilnius besuchte die Gruppe die verschiedenen Einrichtungen des Jüdischen Museums und Gedenkorte: die Holocaust-Ausstellung des Jüdischen Museums im „Grünen Haus“, die Ausstellung über gerettete jüdische Kinder im „House of Tolerance“, die Ausstellungen „Bewaffneter Widerstand“ und „Retterinnen und Retter“ im Gebäude des Museums in der Pylimo-Straße. Die letzte Station galt der ehemaligen H.K.P.-Betriebsstätte in der Orlandu-Straße und des ehemaligen Wohn- und Arbeitslagers in der Subocz-Straße, von deren Zwangsarbeitern und Häftlingen Karl Plagge über zweihundert gerettet hatte.